Eine freundliche Begrüßung am Gang, ein paar lobende und motivierende Worte oder das Erkundigen beim Gegenüber, wie es geht: All das tut uns gut.
Wir alle wünschen uns, wertgeschätzt zu werden. Mit einem wertschätzenden Umgang lebt es sich nicht nur leichter, sondern man kann auch seinen Mitmenschen den Tag verschönern. Im Schulleben gibt es für Lehrer und Schüler viele Wege, Wertschätzung auszudrücken.
Doch diese Haltung ist nicht selbstverständlich – und es ist auch nicht immer einfach, sie zu leben. Vor allem im schulischen Rahmen, wo der Alltag oft hektisch abläuft, verschiedene Altersgruppen aufeinandertreffen und die Heterogenität uns alle vor Herausforderungen stellt, kann die Wertschätzung in bestimmten Situationen zu kurz kommen.
Umso dankbarer bin ich, dass ich während meiner Zeit am Kollegium Kalksburg miterleben durfte, dass dort von der gesamten Schulgemeinschaft ein wertschätzender Umgang gepflegt wird.
In meiner Zeit am Kollegium Kalksburg übernahm ich spontan für ein Semester in Vertretung die Kurzlateiner der 6ab sowie der Maturaklasse 8ab. Gespannt blickten sowohl die Schüler als auch ich den kommenden Monaten entgegen. Doch nach einem ersten Kennenlernen der Schule wurde mir schnell bewusst, dass hier Freundlichkeit, Respekt und Verständnis für die Gemeinschaft wesentlich sind. Exemplarisch greifbar wurde das für mich beim Hausfest, das Schüler, Eltern, Lehrer, Absolventen, Schulerhalter und Jesuiten sowie Freunde des Kollegiums alljährlich zusammenführt.
Eine besondere Wertschätzung durfte ich jedoch vor allem im Umgang mit den Schülern kennenlernen. Sie machten schließlich meine Unterrichtszeit am Kollegium Kalksburg zu einer sehr wertvollen Erfahrung. Mit ihrer Offenheit, sich für das Fach Latein begeistern zu lassen, ihrem persönlichen Feedback, das sie jederzeit gerne mit mir teilten, und ihrem Wohlwollen, das sie sowohl ihren Mitschülern als auch mir entgegenbrachten, berührten sie mich sehr. Schließlich überraschten mich die Schüler in der letzten Stunde meiner Vertretung mit einer kleinen Abschiedsfeier und ihren persönlichen Dankesworten in Form eines selbstgestalteten Büchleins – ein Moment, in dem ich besonders dankbar und stolz war, Lehrerin sein zu dürfen und junge Erwachsene positiv erreichen zu können. In solchen Momenten zeigt sich, dass diese Schule in ganz besonderer Weise ein Ort der Wertschätzung ist.
Zur Autorin
Mag. Karoline Buchecker
Lehrerin für Latein und Italienisch
Freut mich, dass es bei dir so gut geklappt hat im KK. Leider ist diese Erfahrung nicht immer so im Kollegium. Mittlerweile ist die Leitung zwar meiner Ansicht nach bemüht mit guten Ideen, kann allerdings den Druck, die Schüler auf eine Klassengesellschaft hin zu erziehen, nicht alleine abwenden. Dieses extreme Filter-Bubble gehabe geht oftmals von den Eltern oder Jesuiten aus. Daraus resultiert, dass eben nicht immer Wertschätzung im Vordergrund steht und Respektlosigkeit denen gegenüber, die sich nicht in die vorgefertigte Schiene des Kalksburg Lifestyles einordnen wollen. Diese Respektlosigkeit geht auch von manchen Hardliner-Lehrern aus.
Lieber The_Rock,
nachdem ich 12 Jahre das Kollegium Kalksburg besucht habe, kann ich deine Sichtweise nicht teilen. Es herrscht nicht nur unter den Schülern eine angenehme und respektolle Atmosphäre, sondern auch im Umgang mit den Professoren sowie dem Hauspersonal. Als ehemaliger Schüler der erwähnten Prof. Buchecker kann ich nur Ihre wertschätzende sowie entgegenkommende Umgangsweise mit uns hervorheben.
Herzliche Grüße!
Lieber The_Rock,
als ehemaliger Schüler des Kollegiums teile auch ich die Sichtweisen des Blog Teams und des Herrn Dürschmied. Ein respektvoller Umgang miteinander und ein angenehmes Klassenklima standen in meinen sechs Schuljahren am Kollegium immer an erster Stelle. Deine Argumente der „vorgefertigten Kalksburg-Lifestyle-Schiene“ und der „Eltern/Jesuiten Filter-Bubble“ muss ich leider entkräftigen, denn das Kollegium ist eine Schule in der Individualität und persönliche Entwicklung großgeschrieben werden.
Natürlich kann es zur Ausgrenzungen von Schülern aufgrund von der körperlichen Erscheinungen oder der Wahl der Kleidung kommen, dies ist jedoch nicht Schuld der Schule, denn dieses Verhalten zeugt eindeutig von einer gewissen Unreife der Schüler, die noch besonders in der Unterstufe vorhanden ist. Dieses Verhaltensmuster lässt sich in diesem Alter und damit auch in allen Lehrinstitutionen wiederfinden und das über die Unterschiede zwischen einander Hinwegsehen und das Überkommen dieser, gehört meiner Meinung nach zum Erwachsen werden, welches das Kollegium mit allen Mitteln unterstützt.
Trotzdem tut es mir aufrichtig leid, dass du eine andere Erfahrung machen musstest.
Liebe Grüße!
Lieber The_Rock,
es tut uns leid, dass du diese Erfahrungen gemacht hast. Gerade in den letzten Jahren stand die wertschätzende Kommunikation immer wieder im Fokus unserer Aufmerksamkeit. Dass gerade eine junge Kollegin in dieser Weise den Blog verfasst hat, gibt Einblick in unseren heutigen Schulalltag.
Dein Blog-Team