In der Woche vom 11. bis zum 15. Oktober 2021 war unsere Schule für all jene geöffnet, die einen Einblick in unseren Schulalltag erleben wollten.
5 Schultage, 4 Stunden täglich, Beginn von jeweils 3 Führungen im Halbstundentakt, insgesamt 130 Führungen, Einsatz von 102 Guides.
Ein Großprojekt sozusagen, das von uns allen mitgetragen, von vielen aktiv mitgestaltet und von einer Koordinatorin geleitet wurde. In einem persönlichen Gespräch mit Kollegin Manuela Hlosta, der Koordinatorin der Woche der offenen Tür, wurde sehr deutlich wie viel organisatorische und kommunikative Arbeit vor und auch während dieser Woche investiert wurde, um diese Veranstaltung zu einem besonderen Highlight im Schuljahr zu machen. Im Folgenden fasse ich die Informationen und Eindrücke dieses Gesprächs zusammen.
Wie alles begann
Bereits zu Schulbeginn begann die Planungsphase für den Tag der offenen Tür, der ursprünglich an einem Samstagvormittag stattfinden sollte. Doch bald wurde klar, dass das neue Format der Schulpräsentation seit der Coronapandemie größeren Anklang fand und es wurde kurzerhand bekanntgegeben, dass wir statt eines Vormittags wieder eine Woche lang unsere Pforten für Eltern und Kinder öffnen werden. Dieses Konzept bietet deutliche Vorteile: der Schulalltag kann hautnah und real erlebt werden – einfach Unterricht und das Miteinander im schulischen Alltag. In diesen konnten die Familien stressfrei eintauchen und spüren, ob diese Schule für ihr Kind die richtige ist. Dies ist zugleich der zweite Vorteil: der Zeitfaktor. Innerhalb einer Stunde ohne Druck und Eile, aber mit der bestmöglichen Unterstützung durch jeweils zwei kompetente Guides durch das Schulhaus gehen zu können und alle offenen Fragen in einer 1:1-Betreuung beantwortet zu bekommen – das ist das Maximum, das erreicht werden kann.
Doch Kollegin Hlosta war dies nicht genug. Sie überlegte sich im Vorfeld nicht nur, was sie den Eltern am Beginn jeder Führung mitgeben, sondern auch wie sie jede einzelne Führung zu einem besonderen Erlebnis machen könnte. Ihr war rasch klar, dass sie diesen Moment über hundert Mal erleben würde, doch für jede Familie wäre dieser Moment einmalig. In den Fokus stellte sie das Kind und fragte, was es denn für Hobbys hätte. So kitzelte sie geschickt heraus, welcher schulische Bereich dem jeweiligen Kind am besten gefallen könnte und informierte die Guides, zu bestimmten Räumen zu gehen oder dort evt. etwas länger zu verweilen. Hie und da wurden dadurch auch Orte angesteuert, die nicht auf der geplanten Route lagen, jedoch den Kindern (und auch Eltern) ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
Gut begleitet durchs Schulgebäude
Die Balance zu finden zwischen dem, was für die Eltern relevant ist und dem, was die Kinder anspricht, ist keine leichte Aufgabe und erfordert Empathie, Kompetenz, Fingerspitzengefühl und eine innere Bereitschaft, diese Aufgabe gerne zu erfüllen.
Diese Eigenschaften treffen genauso auch auf unsere 102 Guides zu, die den längsten durchgehenden Familienkontakt hatten und Großartiges leisteten. Sie mussten die Aufmerksamkeit halten und über die Fähigkeit verfügen, flexibel auf Fragen aller Art einzugehen. Ebenfalls repräsentierten sie ihre Schule nach außen hin. Dies zeichnet unsere Schülerinnen und Schüler, die sich als Guides zur Verfügung gestellt haben, besonders aus. Die Eltern mit einem guten Gefühl nach dem Rundgang wieder zu entlassen, ist nicht selbstverständlich, doch das anschließend eingeholte Feedback gibt unseren Schülerinnen und Schülern recht: Die Guides wurden stets als freundlich, kompetent und selbstbewusst gelobt. Einige führten sogar in anderen Sprachen und alle waren mit vollem Einsatz dabei. Das wurde ebenso gespürt, wie auch das Gefühl in unserem Haus willkommen zu sein. Auch wenn Eltern beispielsweise zu früh zu einem Termin kamen, wurden sie nicht gebeten, vor der Türe zu warten, sondern es wurde kurzerhand ein Programmpunkt vorgezogen und währenddessen eine Führung organisiert. Einige Guides trugen auch an ihren „freien“ Tagen ihre Schuluniform, um kurzfristig einspringen zu können.
Schule ist gemeinsam
Es war eine Gemeinschaft spürbar und auch wenn nicht alle aktiv mitwirken konnten, wie das am Tag der offenen Tür der Fall gewesen wäre, so wurde diese Woche von allen mitgetragen und mitgestaltet. Sei es zum Beispiel in Form einer Ausstellung im Mehrzwecksaal, im Abhalten der Unterrichtsstunden und dem Gewähren von Einblicken in diesen oder im Gestalten der Sonderräume, die wie jedes Jahr auch heuer sehr gerne besucht wurden. Jede/r gab das, was sie/er geben konnte und trug damit einen wertvollen Teil zum Gelingen dieser Woche bei. Kollegin Hlosta stand im direkten Kontakt mit den Eltern und war sowohl die erste als auch die letzte Person, die die Familien vor und nach der Führung sahen. Sie stellte den ersten persönlichen Kontakt her, vermittelte in kurzer Zeit einen ersten Überblick über unsere Schule, gab eine Orientierungshilfe, fühlte nach, was das Kind gerne sehen würde, widmete sich jeder Familie mit vollster Aufmerksamkeit und stand für alle offenen Fragen zur Verfügung. Auch Kaffee und Kuchen standen bereit und vermittelten eine angenehme Atmosphäre. Es kommt oft auf die Kleinigkeiten an und diese wurden im Gespräch mit Kollegin Hlosta sehr deutlich. Sie achtete nicht nur auf eine professionelle Durchführung und behielt den Überblick, sondern blieb auch mit Gefühl bei ihrer Aufgabe und genau diese Kombination ist der Schlüssel zum Erfolg, der von zahlreichen Eltern wahrgenommen wurde. Nach einigen Führungen fanden sogleich Aufnahmegespräche statt und wir freuen uns schon jetzt sehr auf unsere neuen Schülerinnen und Schüler im kommenden Schuljahr!
Zur Autorin
Mag. Sabine Baumann
Professorin für Deutsch und Biologie