Als am 9. November die iPads in den ersten Klassen Einzug hielten, brach endgültig eine neue Zeitrechnung im ehrwürdigen Kollegium Kalksburg an. Doch wer nun denkt, dass die Tablets für die Schülerinnen und Schüler hauptsächlich als „Spielzeug“ dienen, der irrt.
Was innerhalb einer Schule, eines Lehrkörpers und besonders all jener meist unbedankt bleibenden Kreise im Vorfeld ablief, um diese neue Epoche einläuten zu können, kann hier nicht umfassend beleuchtet werden. An dieser Stelle sei aber ein von Herzen kommendes „Dankeschön“ dafür angesprochen.
Wir machen den Umstieg mit Freude
Doch was können die neuen Gadgets denn nun und wie werden sie im Zuge der Unterrichtstätigkeiten eingesetzt? Einige Beispiele aus Geographie- und Wirtschaftskunde sollen einen Einblick geben.
„Aufgabe über die Semesterferien!“ Ein solcher Ausspruch wird von Schülerseite meist mit unüberhörbarem Raunen und dem Hinweis auf geltendes Recht quittiert. Lautet der Arbeitsauftrag jedoch: „Erstellt zum Thema »Wetter am Urlaubsort« am Tablet eine Tabelle, in der ihr die wichtigsten Wetterbausteine (Temperatur, Niederschlag, Bewölkung, Wind) eintragt und ergänzt diese gerne auch mit Fotos“ ist die Zahl der auskunftswilligen Personen in der ersten Stunde nach den Ferien sehr hoch.
Für Generationen von Schülerinnen und Schülern war eine der Hauptkompetenzen in GWK das Erringen eines Orientierungsrasters, um sich in der Welt besser zurechtzufinden. Dazu gehören leider nicht nur so spannende Dinge wie ausgeprägte Reisetätigkeiten, um Entfernungen, klimatische Veränderungen und andere Kulturen kennenzulernen. Im Schulkontext verbirgt sich hinter dieser Kompetenz auch schon mal das eintönige Auswendiglernen der Staaten und Hauptstädte Europas, deren Verortung und auch die Fähigkeit, dieses Wissen wiedergeben zu können. Neben der althergebrachten Atlasarbeit am „analogen Gerät“ ist das iPad hier heuer besonders gefragt gewesen. Größer als das Smartphone und immer einsatzbereit bieten Lernspiele, wie „Toporopa“ und „Seterra“ Raum, die Orientierungskompetenz spielerisch zu üben.
Hohen praktischen Nutzen beweist auch die Möglichkeit, das iPad mit dem Beamer verbinden zu können. Das Prozedere ist einfach und macht Sinn: die Unterrichtsvorbereitung der Lehrperson kann schnell für die Klasse sichtbar gemacht werden, Arbeitsaufgaben gemeinsam erstellt, besprochen und abgeändert werden. Die Ergebnisse der Schülerarbeiten können sofort in der Klasse gezeigt, Hilfestellungen zentral gegeben, oder die besten Ergebnisse innerhalb der Gemeinschaft auserkoren werden. Das funktioniert niederschwellig, das Feedbackgeben wird permanent geübt und die Stunde verläuft bunter und vermehrt mit direkten Beteiligungselementen. Wenn nicht ganz spontan genau diese Verbindung zwischen den Tablets und dem Beamer ein Update einlegt.
Mit der Nutzung der iPads in den ersten Klassen wurde ein wesentlicher Grundstein im Zuge der Digitalisierung an unserer Schule gelegt und zusammen wachsen wir in diese neue Aufgabe hinein und beschreiten diesen Weg gemeinsam.
Zur Autorin
Prof. Henriette Geidl
Professorin für GWK
Organisation Berufspraktikum und Talentecheck, Schullaufbahnberatung