Früher war alles besser? Naja, zumindest gab es Jahreszeiten. Die Winter waren kalt statt kühl, die Sommer waren heiß, aber ohne tropische Nächte jenseits der 25 Grad Celsius. Pflanzen blühen heutzutage früher und länger in den Winter, Vögel ziehen später in den Süden, sofern sie überhaupt noch ziehen. Im Moment brechen wir monatlich den Rekord „heißester Monat XY seit Messbeginn“ und jährlich den Rekord „heißestes Jahr seit Messbeginn“. Das schlägt vielen Menschen auf den Körper und auf die Psyche. Aber nicht nur uns, auch Tiere, Pflanzen und andere Lebewesen wandern oder sterben aus.
So steht es leider auf der schwarzmalerischen Uhr kurz vor 12. Aber! Es ist kurz vor 12, nicht kurz danach. Wir haben es noch in der Hand, die Dinge zu ändern. Wird das einfach? Nein! Geht es schnell? Auch nicht! Aber wenn wir zusammenhalten und unseren Lebensstil verändern, schaffen wir das!
Wie wir das schaffen, wollen wir im Ökoclub besprechen und auch umsetzen. Viele kommen bereits mit dem Rad in die Schule, schränken ihren Konsum von tierischen Produkten ein, sparen Energie, trennen Müll, etc. Die Vorteile liegen nicht nur in der Ressourceneinsparung, sondern auch in einem gesünderen Körper durch den zusätzlichen Sport und der gesünderen/ausgewogeneren Ernährung. Einige Schüler*innen setzen dies bereits um und verzichten auf Annehmlichkeiten, wie z. B. mit dem Auto in die Schule gebracht zu werden. Wie komplex das Thema Natur-, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Klimaneutralität aber wirklich ist, ist nicht erfassbar. Wir können aber das, was in unserem Wissen und unserer Macht steht, umsetzen, um eine Wende zu erreichen.
Aktuell beschäftigt sich der Ökoclub mit dem Thema Mülltrennung. In einem ersten Schritt wurden neue Plaketten für die Mistkübel in den Klassen designt und aufgeklebt. Es ist schön zu sehen, wie sich hier eine starke Gemeinschaft seit dem letzten Jahr gebildet hat, die auch klassenübergreifend aktiv ist und auf andere SchülerInnen ausstrahlt. Die aufgeworfenen Themen werden auch im Biologieunterricht immer wieder aufgegriffen.
Gemeinsam sind wir stark! Verzichten wir gemeinsam auf Dinge, die wir nicht brauchen oder unser Leben zu sehr erleichtern. Selbst Dinge zu tun, ist meist erfüllender als Dinge tun zu lassen. Jesuiten gelten als strebsam, fleißig, effizient und ehrgeizig. Unsere Ziele sind ehrgeizig, aber streben wir gemeinsam zu einem positiven Ende der Krise! Das Mehr, was wir dafür tun, stellt das Mehr Gottes dar, seine Gnade, die uns aus der Krise ins Weite führt.
Zum Autor
Stefan Auf, MEd
unterrichtet Biologie und Umweltbildung, Bewegung und Sport